Schutzschirm bei Krankheit? Die Private Krankenversicherung soll Absicherung gegen die Kosten von Krankheit bieten.
Wer von „Privater Krankenversicherung“ redet, meint entweder die privaten (in Unterscheidung zu den „öffentlichen“) Versicherungsgesellschaften, die eine Krankenversicherung oder einzelne derer Leistungen anbieten oder die Private Krankenversicherung (PKV) als Versicherungsleistung bei einer der o.g. Gesellschaften. Die „Privaten Versicherungsverhältnissen“ stehen im Mitbewerb oder als Ergänzung zu den „Gesetzlichen Krankenversicherungsverhältnissen“, in denen die meisten abhängig Beschäftigten versichert sind.
Man unterscheidet private Krankenversicherungen grundsätzlich zunächst nach deren Umfang:
Eine „Vollversicherung“ deckt – je nach Tarif – sämtliche versicherten Krankheitskosten ab. Ein Versicherungsnehmer bei einer privaten Krankenkosten-Vollversicherung ist in der Regel jemand, für den keine Gesetzliche Krankenversicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht. Dies können Arbeiter und Angestellte sein, deren Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt oder Selbstständige, Freiberufler oder Beamte. Wessen Einkommen als abhängig Beschäftigter unterhalb dieser Grenze liegt, der ist verpflichtend Mitglied in der GKV. Künstler und Journalisten können sich auch in der Künstlersozialkasse versichern.
Die Teilversicherung in der Privaten Krankenversicherung ist die Absicherung nur eines Teils von versicherten Krankheitskosten. Ein Beispiel dabei sind Beamte mit Anspruch auf Beihilfe, die von Ihrem Arbeitgeber (Dienstherren) den Anspruch auf eine Absicherung eines Teils ihrer Krankenkosten haben und die restliche Hälfte häufig durch eine private PKV abdecken.
Zusatzversicherungen decken Kosten bei Risiken ab, die von der gesetzlichen Krankenversicherung oder einer privaten Vollversicherung nicht oder unzureichend abgedeckt sind. Beispiele Hierfür ist die Auslandsreisekrankenversicherung, zusätzliche Absicherungen bei Zahnersatz oder Krankentagegelder.
Die Prämien der privaten Krankenversicherungen sind – im Unterschied zu denen der gesetzlichen Krankenversicherungen – einkommensunabhängig. Sie basieren nicht auf einem Solidarprinzip sondern werden für den Einzelnen nach Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen und anderen Risikofaktoren berechnet. Auch kann ausgewählt werden, welche Risiken versichert werden sollen und welche nicht. Familienmitglieder werden auch nicht – wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung üblich – kostenfrei mitversichert.
Bei den Versicherungsgesellschaften, die eine Private Krankenversicherung anbieten, kann man grob zwischen zwei großen Gruppen unterscheiden: Den Aktiengesellschaften und den Versicherungen auf Gegenseitigkeit. Der Unterschied liegt eigentlich nur in der Verwendung der Gewinne: Aktiengesellschaften schütten Gewinne an Aktionäre aus, bei Versicherungen auf Gegenseitigkeit verbleiben Gewinne im „Topf“ der Versicherten.
Im Verband privater Krankenkassen sind die Versicherungsgesellschaften zusammengeschlossen, die Private Krankenversicherungen anbieten. Im August 2006 waren dies 48 Unternehmen: Allianz AG, Alte Oldenburger Krankenversicherung V.V.a.G., ARAG, AXA, Barmenia Versicherung, Bayerische Beamtenkrankenkasse, Bayerische Beamtenversicherung, CENTRAL Versicherung, Concordia, Continentale, DBV-Winterthur, Debeka, Deutscher Ring, DEVK, DKV, ENVIVAS, Gothaer Versicherung, HALLESCHE Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit, Hanse-Merkur Versicherung, HUK-Coburg, Inter, KarstadtQuelle Versicherungen, Landeskrankenhilfe (LKH), Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster, Mannheimer Versicherungen, Münchener Verein, Nürnberger Pax, Provinzial, R+V Versicherung, Süddeutsche Krankenversicherung, SIGNAL IDUNA, Union (UKV), Universa, Victoria, Württembergische Versicherung.
Foto: Markus Lenk
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