Wie funktioniert FOREX?

Die Transaktionen in Fremdwährungen werden nicht zentral an einer Börse wie zum Beispiel der New York Stock Exchange (kurz NYSE) oder der Frankfurter Wertpapierbörse getätigt, sondern der Handel erfolgt weltweit über die Telekommunikation (Telefon, Internet). Der Handel ist hierbei 24 Stunden am Tag geöffnet, er kann von Sonntag Mitternacht (Montag 0:00 Uhr) bis zum Freitag Nachmittag durchgeführt werden.

Der Handel erfolgt grundsätzlich über alle Zeitzonen der Welt, in denen Händler alle wichtigen Währungen handeln können. Möchte ein Anleger eine bestimmte Währung kaufen oder verkaufen, wird dies über einen dieser Händler abgewickelt. Viele von diesen Händlern sind natürlich online zu finden. Im Forex-Markt ist es zudem durchaus üblich, über eine Kreditlinie zu spekulieren, um so nicht den gesamten Betrag finanzieren zu müssen. Hierdurch ist es möglich, bereits mit einem kleinen Einsatz von 500 Dollar große Positionen einzugehen, die Gewinne quasi zu hebeln. Hierdurch werden mögliche Gewinne natürlich stark erhöht, die Verlustrisiken sind ebenso hoch. Dieser Handel wird auch als Marginal Trading bezeichnet.

Marginal Trading beim FOREX Handel

Marginal Trading bezeichnet grundlegend den Handel mit Fremdkapital. Dies ist besonders reizvoll, da so in Forex investiert werden kann, ohne wirklich über das notwendige Geld verfügen zu müssen. Dies erlaubt den Investoren, mehr Geld für weniger Transaktionskosten zu investieren, gleichzeitig können auch größere Positionen mit kleineren Einsätzen getätigt werden. Große Transaktionen sind somit schnell und kostengünstig möglich, ein geringes Anfangskapital ist ebenfalls ausreichend. Das Marginal Trading ist auf dem Währungsmarkt somit quantitativ sehr interessant. Eine einzelne Position kann sich hierbei auf 100.000 US-Dollar beziehen, der Betrag, der benötigt wird, beträgt jedoch nur 0,5% oder 500 US-Dollar.

Ein Beispiel soll das Marginal Tranding noch verdeutlichen: Ein Anleger glaubt, dass das britische Pfund gegenüber dem amerikanischen Dollar in naher Zukunft stark steigen wird. Jetzt wird eine Position für den Kauf des britischen Pfunds geöffnet. Der Kurs beträgt 1,49889, die Marge beträgt 1%. Hat sich der Kurs des britischen Pfunds in der kommenden Zeit positiv entwickelt, kann die Position bei 1,5050 wieder geschlossen werden, das britische Pfund wird also wieder verkauft. Der Verdienst liegt jetzt bei 61 Pips, was etwa 405 Dollar entspricht. Bei einer Einlage von nur 1.000 US-Dollar, die der Anleger investiert hat, entspricht dies einer Rendite von mehr als 40%. Im Übrigen ändern sich die Kurse der wichtigsten Währungen pro Tag in vielen Fällen um mindestens diese Beträge, so dass 70-100 Pips Verdienst durchaus möglich sind.

Wenn sich Anleger für ein Schließen der Position entscheiden, wird die Kautions-Summe, die ursprünglich hinterlegt wurde, nach der Verrechnung der entstandenen Gewinne und Verluste wieder auf das angegebene Konto zurücküberwiesen.

Investment-Strategien: Technische Analyse und Fundamentalanalyse

Die zwei grundlegenden Strategien für die Investition in den Forex-Markt sind sowohl die technische Analyse als auch die Fundamentalanalyse. Die meisten Anleger am Forex-Markt, die kleine und mittlere Positionen anlegen, nutzen hierbei die technische Analyse. Sie basiert auf der Annahme, dass sich alle Informationen über den Markt sowie die Kursschwankungen der Währung in der Zukunft bereits in den Charts enthalten sind. Somit sind alle Faktoren, die einen Einfluss auf die künftige Entwicklung der Währung nehmen können, bereits vom Markt eingepreist und somit in den Kursen enthalten. Im Wesentlichen beruht die Tätigkeit des Anlegers bei seiner Investition auf drei grundlegenden Annahmen. Dies ist zum einen, dass die Bewegung der Kurse von bestimmten Faktoren sowie geschichtlichen Ereignissen abhängen, die sich im Laufe der Zeit immer wiederholen. Wer die technische Analyse nutzt, befasst sich mit den höchsten und niedrigsten Preisen einer Währung, den Preisen beim Eröffnen und Schließen der Position sowie den getätigten Transaktionen. Die Anleger versuchen jedoch nie, den Markt zu überlisten oder gar langfristige Trends vorherzusagen. Lediglich Ereignisse der jüngsten Vergangenheit nehmen Einfluss auf ihre Bewertung, die von kleineren Schwankungen auch in der Zukunft ausgeht.

Die Fundamentalanalyse hingegen analysiert die derzeitige Situation im jeweiligen Land der Währung und schließt auch die Wirtschaft, die dortige politische Situation sowie andere hiermit in Verbindung stehende Gerüchte mit ein. Um die wirtschaftliche Situation in Zahlen auszudrücken, muss diese an verschiedenen quantitativen Kennzahlen ermittelt werden. Hierzu gehören zum einen der Zinssatz der Zentralbank, die Zahlen zur Arbeitslosigkeit, die Steuerpolitik sowie die Inflationsrate. Daneben müssen Anleger aber auch befürchten, dass unabhängig davon weitere Faktoren wie etwa politische Unruhen oder Generalstreiks Auswirkungen auf den Markt haben. Neben den quantitativen Zahlen müssen Anleger aber gleichzeitig berücksichtigen, dass sich Währungen auch aufgrund künftiger Erwartungen der Marktteilnehmer verändern können. Wie bei jeder anderen Börse stützt sich nämlich auch der Wert von Währungen zum großen Teil auf Wahrnehmungen sowie auf künftige Erwartungen, die nicht immer der Realität entsprechen.

Geld verdienen mit dem Devisenhandel FOREX

Fremdwährungsanlagen sind einer der am meisten lohnenden Investmentanlagen überhaupt. Obwohl die Gefahr des Verlustes natürlich hoch ist, besteht durch das Marginal Trading die Möglichkeit, potenziell hohe Gewinne im Verhältnis zum niedrigen Kapitaleinsatz zu erzielen. Ein weiterer Vorteil ist die Größe des Forex-Marktes, wodurch der Einfluss eines Einzelnen, der den Markt für seinen eigenen Gewinn nutzen möchte, auf den Gesamtmarkt verhindert wird. Somit spürt jeder Anleger, der sich für derartige Investitionen entscheidet, dass er bei einer Investition die gleichen Chancen hat wie auch anderen Anleger in der ganzen Welt. Grundsätzlich erfordern Investitionen am Forex-Markt eine große Sorgfalt. Wer sich jedoch mit der technischen Analyse beschäftigt und entsprechende Kenntnisse beim Lesen der Charts sowie der Währungskurse erlangt und diese nutzt, kann relativ zuversichtlich sein, dass diese Informationen für ein positives Investment ausreichen werden.